Sei kein Touri!
in Tipps & TricksMeistens ist man nicht der einzige Deutsche der im selben Zeitraum an gleicher Stelle ein Auslandsstudium beginnt. Wahrscheinlich wird man sogar von Kommilitonen der eigenen Hochschule begleitet. Was heißt das für unser Vorhaben die Landessprache zu lernen, sich herauszufordern und die Welt zu erobern? Ganz einfach … die Gefahr ist groß, dass man sich aus Bequemlichkeit seinen „gewohnten Lebensraum“ aus Deutschland nachbaut. Man hat mit anderen Deutschen keine Kommunikationsprobleme, ist von der Mentalität her genau auf einer Wellenlänge und letztendlich befinden sich die ja genau in derselben Situation wie man selbst (alleine im Ausland) und somit fällt es sehr leicht Kontakte zu knüpfen. Deswegen würde ich sogar so weit gehen und sagen, wenn man nicht aktiv dagegen ankämpft, dann landet man von ganz alleine in einem fast ausschließlich deutschen Umfeld. Aber wollen wir das? Wenn ihr mich fragt, ist das einer der größten Fehler den man als Austauschstudent machen kann. Und doch begehen ihn die meisten. Das ist furchtbar schade, denn in dem Fall entgeht einem so viel:
- Die Sprache wird nur sehr wenig oder sogar überhaupt nicht trainiert.
- Die Aufgabe „Herausforderung: Auslandssemester“ wird durch ein gewohntes Umfeld viel einfacher, sodass man die Gelegenheit an seine Grenzen zu gehen und darüber hinauszuwachsen einfach verpasst.
- Das Land, die Mentalität und die Leute „richtig“ kennenlernen. Es ist etwas ganz anderes ob man ein Land als Tourist erkundet, oder ob man es durch die Augen eines „Eingeborenen“ erlebt. Wenn man einheimische Freunde hat wird man ganz andere Orte sehen und manche Traditionen vielleicht sogar hautnah erleben können (siehe z.B. hier).
Nur wie kann man verhindern in eine deutsche „Touristen-Community“ hineinzugeraten? Ein guter Anfang ist bereits die Wohnungssuche. Wenn ihr nach Mexiko geht, dann zieht mit Mexikanern in eine WG und wenn ihr nach Australien geht, dann nehmt Australier. Sie werden euch mit auf ihre Partys nehmen und euch ihren Freunden vorstellen. Ab dann ist es ganz einfach. Wenn ihr zusätzlich das hier im Artikel erwähnte Risiko stets im Hinterkopf behaltet und euch ein bisschen dazu zwingt sich nicht der Bequemlichkeit hinzugeben, dann werdet ihr euer Gastland mit Sicherheit auf eine so authentische und echte Art und Weise kennenlernen, wie ich Mexiko erleben durfte. Ich wünsche es euch von ganzem Herzen, denn das ist eine der schönsten und besten Erfahrungen die ein Auslandssemester mit sich bringt.
Euer Freund Florian