Sicherheitssituation
in Soll ich gehen?There are very few monsters who warrant the fear we have of them. – Andre Gide.
To conquer fear is the beginning of wisdom. – Bertrand Russell.
Wenn man von Mexiko in den deutschen Medien hört, dann hört man meist nur sehr negative Dinge. Korruption, Schießereien und Drogenkartelle – das sind die Bilder die einem der mediale Konsum ins Gehirn brennt. Bevor ich aus Deutschland abgeflogen bin, habe ich mich deshalb auf das Schlimmste eingestellt. Ich war darauf vorbereitet, dass mir alles bis auf die Unterhose gestohlen wird. Ich habe mir einen Notfallplan für Schießereien zurechtgelegt. Jedem Mexikaner war ich grundsätzlich sehr misstrauisch gegenüber – man weiß ja nie. Und eine Taxifahrt war für mich der Höllenritt schlechthin, da ich jede Sekunde mit einer Entführung rechnete. Wenn ich heute an diese Ängste aus meiner Anfangszeit zurückdenke, kann ich nur noch darüber lachen. So ein Quatsch!
An keinem einzigen Punkt während meines Auslandsaufenthalts wurde ich angegriffen, bedroht oder bestohlen. Und ich bin mit Sicherheit nicht so vorsichtig geblieben wie ich es am Anfang war. Nun könnte man sagen ich habe Glück gehabt. Aber die Wahrheit lautet ganz einfach: Die Welt ist nicht so gefährlich wie sie scheint. Jedes Mal wenn sich ein vermeintlich gefährlicher Ort als „Ente“ herausgestellt hat, traute ich mich zukünftig etwas mehr. Doch wie gesagt – es ist immer gut ausgegangen. Ist Mexiko ein gefährlicherer Ort als Deutschland? Mit Sicherheit, doch wie fast immer wird sehr übertrieben.
Der Hauptunterschied liegt darin, dass man in Mexiko seinen Verstand benutzen muss. In Deutschland nicht. Wenn ich total betrunken in einer dunklen Ecke einschlafe, ist es gut möglich, dass ich meinen Geldbeutel halt los bin. Und wenn ich ständig alleine bei Nacht unterwegs bin und dauernd mit meinen 500 Pesos Scheinen rumwedele, dann gehe ich ein unnötiges Risiko ein, dass sich zu einer geringen Wahrscheinlichkeit vielleicht auch rächen könnte. Aber was soll man zu so einem Verhalten sagen? Wer es so darauf anlegt Ärger zu bekommen, der ist auch ein bisschen selber schuld.
Mein Fazit: Wer sich vernünftig benimmt, muss auch nichts Schlimmes befürchten. Bisher ist noch jeder internationale Student wieder gut nach Hause gekommen (vorausgesetzt er hat keine Mexikanerin geheiratet) und das sind immerhin 500 Stück pro Semester. Während meiner Zeit auf dem amerikanischen Kontinent habe ich von einem einzigen Zwischenfall, einem Wohnungseinbruch, gehört. Die Besitzer haben vergessen die Haustüre abzuschließen, weswegen sie sperrangelweit offen stand. Kein Kommentar 😉
Euer Freund Florian